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Klaus Kolbe Schwibbogen

Der gelernte Möbelbauer Klaus Kolbe entschied sich im Jahr 1990 zusammen mit seiner Familie, den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit und die harten Bedingungen der Marktwirtschaft zu wagen. Angeregt wurde diese große Veränderung in seinem Leben durch den Seiffener Schwibbogen, welcher 1935 von Max Schanz gestaltet wurde. Das Motiv dieses Lichterbogens zeigt die weltbekannte Seiffener Kirche in einer eindrucksvollen Winterlandschaft. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde dieser bestimmte Bogen nur noch von Drechslermeister Arthur Stiehl hergestellt, welcher seine Arbeit jedoch einstellen wollte. Da Klaus Kolbe nicht wollte, dass die wertvolle und traditionsreiche Herstellung des bekannten Schwibbogens einfach so ein Ende fand, überzeugte er Stiehl, ihm die Rechte zur weiteren Herstellung des Bogens zu überlassen. Damit hatte die Firma Kolbe ihren Haupterwerbszweig gefunden. Dabei ging es vor allem darum, das wertvolle Erzeugnis der Seiffener Volkskunst für die Nachwelt zu erhalten.

Ganz im Sinne der Traditionspflege ist der Bogen von seinem ursprünglichen Aussehen im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt worden. Neue Motiv-Varianten kamen dafür zum Einsatz und auch andere Neuerungen wurden durchgeführt. Der größte Schritt in die Moderne stellt wohl die Mechanisierung der Lichterbogen dar. Die Voraussetzungen für die großartige Entwicklung, die die Firma seit 1990 durchlebt hat, gründet sich auf kreativem Ideenreichtum, Schaffenskraft und engagierten Mitarbeitern sowie der ausschließlich von Handarbeit geprägten Betriebsform. Die Laufbahn der Firma und ihrer Angestellten waren gezeichnet von Höhen und Tiefen. So starb am 19. März 2015 der Gründer Klaus Kolbe, der die Firma Kolbe Schwibbogen ins Lebens gerufen hatte.

Die Schwibbögen der Firma Kolbe sind in ihrer Weiterentwicklung mittlerweile mehr als nur traditionelle Lichterträger zur Weihnachtszeit. Viel mehr spiegeln sie mit ihrer Entwicklung auch die Bergbau- und Kulturgeschichte des Erzgebirges wieder.

Die Schwibbögen der Manufaktur Klaus Kolbe zeigen verschiedenste Szenen aus dem Alltag der Menschen im Erzgebirge. Dabei wir Wert auf eine detailgetreue Darstellung sowie die Widerspiegelung der Realität gelegt. Beispielsweise zeigt der Zyklus „Vom Bergmann zum Spielzeugmacher“ die durch den Verfall des Bergbaus ökonomisch bedingte Entwicklung der Region. Den Ausgangspunkt für das Sortiment an Bögen bildet wie auch sonst der Seiffener Schwibbogen, welcher durch bergbauliche Elemente sinnvoll erweitert wurde. Im Mittelpunkt eines jeden Bogens steht das Stollenmundloch, welches die enge Verbindung zum Bergbau symbolisiert. Dadurch erhält man Einblick in die harte Arbeit eines Bergmannes oder einen Blick in die Spielzeugstadt Seiffen. Der Übergang vom Bergmann zum Spielzeugmacher wird durch den Bogen figürlich dargestellt und auch andere wichtige Aspekte finden auf den verschiedenen Ebenen des Schwibbogens Platz. Die Bedeutung des Rohstoffes Holz beispielsweise wird durch einen Waldarbeiter und eine Holzsammlerin symbolisiert. Die daneben platzierte Ziege zeugt von der sozialen Lage der Arbeiter. Dem gegenüber sind Spielzeugmacher zu sehen, die gerade bei der Arbeit sind und Bergmann und Engel sowie Schwibbogen anfertigen. Umrahmt werden die Darstellungen von musizierenden Bergleuten und typischen Erzgebirgsfiguren.

Klaus Kolbe Schwibbogen BergwerkKolbe Schwibbogen Serie vom Bergmann zum SpielzeugherstellerKlaus Kolbe Schwibbogen Seiffener Kirche mit Kurrende

Neu- und Weiterentwicklungen

Die sich im Zentrum des Bogens befindenden Darstellungen von Seiffen oder Bergarbeitern wird ergänzt durch die Abbildung des Freiberger Doms, der sich gut in den Zyklus „Vom Bergmann zum Spielzeugmacher“ einreiht. Die Stadt Freiberg steht in enger Verbindung mit der Tradition des Bergbaus und kann auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken, die zum größten Teil vom Bergbau bestimmt wurde.

Schwibbogenbank für Kolbe Schwibbogen

Eine weitere Neuerung wurde anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums veröffentlicht. Der bergmännische Sockel ist speziell auf die Serie „Vom Bergmann zum Spielzeugmacher“ angepasst. Der Sockel ergänzt die Geschichte und Szene des Bergbaus mit weiteren kleinen Details und bildet mit dem Schwibbogen ein stimmiges Gesamtbild.

Gestaltungsvarianten

Andere Motive für die beliebten Kolbe Schwibbögen sind unter anderem die St. Annenkirche aus Annaberg, die St. Marienkirche aus Marienberg oder die Seiffener Weihnacht. Daneben sind auch die mechanischen Bögen sehr beliebt, die durch ihre Funktionsweise den dargestellten Szenen neues Leben einhauchen. In diesem Bereich sind beispielsweise die Modelle Striezelmarkt Dresden, Silbernes Schneeberg oder die Agricola Trilogie erhältlich, sowie viele andere Modelle.

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